Die Staatsanwaltschaft Mainz hat laut einem Bericht von T-Online ihre Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen den deutschen Philosophen und Autor Richard David Precht eingestellt. In "Lanz & Precht" – Precht betreibt den Podcast gemeinsam mit TV-Moderator Markus Lanz – behauptete Precht wie berichtet vergangenen Herbst, dass ihre Religion orthodoxen Juden Arbeit verbieten würde, "ein paar Sachen wie Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen". Lanz stimmte dem damals zu. Aufgrund der Aussagen im Podcast wurden Ermittlungen wegen Volksverhetzung eingeleitet.

ZDF-Podcaster Richard David Precht und Markus Lanz.
ZDF-Podcaster Richard David Precht und Markus Lanz.
Foto: ZDF, Bruch

Precht entschuldigte sich damals dafür, dass er "an einer Stelle über die Lebensweise ultraorthodoxer Juden eine falsche Formulierung gewählt" habe. Die Äußerungen könnten zwar "als unwahr, unsachlich und letztlich Ausfluss der historischen Diffamierung des Judentums" angesehen werden, urteilt jetzt die Staatsanwaltschaft laut T-Online. Der Verdacht auf eine Straftat sei aber nicht gegeben, weil Precht den Äußerungen keine moralische Bewertung hinzugefügt habe und auch anschließend zu erkennen gegeben habe, dass der Satz nicht aus bösem Willen, sondern "in Unkenntnis über den jüdischen Glauben" gefallen sei.

Das ZDF entfernte die Passage aus dem "Lanz & Precht"-Podcast. "Wir bedauern, dass eine Passage in der aktuellen Ausgabe von 'Lanz & Precht' Kritik ausgelöst hat. An einer Stelle wurden komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt, was missverständlich interpretiert werden konnte. Deshalb haben wir diesen Satz entfernt", erklärte das ZDF im Oktober 2023. Auf STANDARD-Anfrage hieß es damals, dass" grundsätzlich jede Veröffentlichung des ZDF redaktionell geprüft und abgenommen" werde. (red, 10.4.2024)