Beschädigtes Gebäude nach Erdbeben in Taiwan
Ein beschädigtes Gebäude in Hualien.
AFP/CNA

Taipeh – Bergarbeiter, die nach dem Erdbeben in Taiwan abgeschnitten waren, sind nach Behördenangaben befreit worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, konnten die 64 Kumpel aus einem Steinbruch im Osten der Insel kurz nach Donnerstagmittag (Ortszeit) in Sicherheit gebracht werden. Zuvor hatten Rettungskräfte bereits sechs Arbeiter, die in einem anderen Steinbruch festsaßen, per Hubschrauber aus dem Gebiet gebracht. Die Zahl der Verletzten stieg auf 1.060, die der Toten blieb bei neun.

Mittlerweile erreichten die Behörden weitere Informationen zu eingeschlossenen Menschen, die den Angaben zufolge jedoch alle in Sicherheit waren. Die Zahl erhöhte sich im jüngsten Bericht auf 646. In einer Wanderunterkunft im Kreis Hualien befanden sich demnach 615 Menschen. 24 Touristen säßen noch in einer Höhle fest. Zudem seien sechs Studenten und ein weiterer Mensch noch andernorts eingeschlossen. Zu schätzungsweise weiteren 30 Vermissten fehlte nach jüngsten Angaben noch der Kontakt.

Mehr als 960 Menschen befreit

Wie die Behörden mitteilten, befreiten die Helfer seit dem Erdbeben mehr als 960 Menschen. Viele waren nach den Erdstößen östlich der Inselrepublik in Gebäuden oder Tunneln eingeschlossen. Besonders stark von dem Beben wurden die Stadt Hualien und der gleichnamige Kreis an der Ostküste getroffen. Die Naturgewalt war allerdings auf der gesamten Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zu spüren. Mehr als 630 Menschen fanden den Angaben zufolge in etwa 30 Notunterkünften Unterschlupf.

Taiwans künftiger Präsident Lai Ching-te machte sich ein Bild von den Folgen des Bebens. Vor einem eingestürzten Haus in Hualien drang er zur Eile bei der Rettung. Dies habe derzeit oberste Priorität. Lai, der im Mai sein Amt antreten soll, erklärte, die Zugverbindung in die Region Hualien werde am Donnerstag wieder aufgenommen.

Laut der Luftwaffe wurden sechs F-16-Kampfjets leicht beschädigt, dürften aber bald wieder einsatzbereit sein. Von einem Stützpunkt in Hualien werden immer wieder Jets zur Überwachung von Flugzeugen der Volksrepublik China losgeschickt. Die Führung in Peking betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als eine abtrünnige Provinz, die Spannungen sind hoch. (APA, 4.4.2024)