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In "Prinzessinnen*" verteidigen sieben Jungroyalistinnen ihr idyllisches Reich gegen die Stiefmutter.
Steudltenn Festival

2011 wurde einem alten Heustadl im Zillertaler Ort Uderns eine neue Bestimmung zuteil – als Theaterbühne. Seither hat das Schauspielerpaar Hakon Hirzenberger und Bernadette Abendstein den beschaulichen Ort am Fuß der Kitzbüheler Alpen in ein pulsierendes Kulturzentrum verwandelt, das mehrere Monate im Jahr mit Theater, Kabarett, Literatur und Musik aufwartet – von Sophie Reyer bis Harald Schmidt, von Gerti Drassl bis Maschek, von Oliver Welter bis Franz Posch.

Das diesjährige Programm hat 94 Vorstellungen zu bieten und ging soeben mit einem außergewöhnlichen Projekt los. Für das Stück Prinzessinnen* hat Regisseur Hanspeter Horner mit zwanzig Schulen in ganz Tirol kooperiert. 44 Schülerinnen und Schüler aus Fügen, Wörgl, Schwaz, Stumm, Fritzens oder Zell am Ziller sind dabei, wenn es darum geht, das idyllische Reich hinter den sieben Bergen vor der bösen Stiefmutter zu retten.

Freiluft-Chatprotokolle

Weiters im Programm: Nina Hartmann und Martin Leutgeb gastieren mit ihrem Eheshowdown Das letzte Mal von Emmanuel Robert-Espalieu. Die Wiener Dudlerin und Koloraturjodlerin Agnes Palmisano fragt sich, wie es genau um Nestroy und die Frau Weiler stand. Ein eheliches Dilemma verhandelt auch Florian Zeller in seinem Stück Die Lüge, das Christine Eder inszeniert hat.

Highlight im Juni ist die Uraufführung von Hirzenbergers Würsteloper, einem Stück verdichteter österreichischer Mentalität. Am Schauplatz Würstelstand reden sich ein Bau-Mogul, ein Politiker und dessen Pressesprecherin im Glauben, ungehört zu sein, um Kopf und Kragen. Freiluft-Chatprotokolle gewissermaßen. Wiederaufgenommen werden bewährte Klassiker wie der seit über zehn Jahren laufende Nelson der Pinguin. (Margarete Affenzeller, 3.4.2024)