Die Streamingnutzung des ORF ist mit dem vom Gesetz verordneten Videoangebot auf ORF.at und sport.orf.at im Jänner um 44 Prozent gestiegen. Auch die Testversion des neuen Streamingportals ORF On trägt dazu bei – dessen Nutzungsdaten präsentierte der ORF seinen Publikumsräten allerdings nur gemeinsam mit der gewohnten ORF-TVthek. Die Vollversion von ORF On, zunächst angekündigt für April 2024, kommt nun erst gegen Ende Mai.

"Faltenfrei" auf ORF On: Adele Neuhauser als Header auf der mit Jahresbeginn gestarteten ORF-Streamingplattform, die die TVthek ablösen soll.
ORF On Screenshot

ORF-Finanzdirektorin Eva Schindlauer sprach von einem "erfolgreichen Start in die Plattformwelt", als sie am Donnerstag in Vertretung von ORF-General Roland Weißmann Streamingnutzungsdaten für den Jänner präsentierte. Im Jänner 2023 hatte das Streamingangebot des ORF demnach 11,9 Millionen Nettoviews. Im Jänner 2024 stiegen sie laut der Präsentation um 44 Prozent auf 17,1 Millionen Nettoviews.

Den Großteil der Nettoviews in diesem Jänner lieferten mit 55 Prozent die gemeinsam ausgewiesenen Plattformen TVthek und ORF On mit 55 Prozent. Schindlauer verwies auf die Nutzung der Streaming-Flaggschiffproduktion "Biester", die offiziell zunächst auf ORF On zu sehen war.

Sieben Prozent auf Joyn

17 Prozent der ORF-Streaming-Nettoviews im Jänner 2024 kamen von ORF.at und der "News"-Rubrik auf ORF On. Ebenfalls gemeinsam ausgewiesen werden sport.orf.at (gelbe Seite) und "Sport" auf ORF On mit zusammen 16 Prozent der 17,1 Millionen Views.

Immerhin sieben Prozent der ORF-Streamingnutzung kommt laut Präsentation von der privaten Streamingplattform Joyn von ProSiebenSat1Puls4, die zu überholen sich ORF-Chef Weißmann zum Ziel gesetzt hat.

Neues Zieldatum für ORF On als Vollversion nach Infos aus dem ORF: 22. Mai. Schindlauer sagt im Publikumsrat nur allgemeiner: "Die Vollversion von ORF On kommt im Lauf des Jahres noch." Das Portal soll die TVthek ablösen. Kritik des Publikumsrats an diesem Portal kommentierte Schindlauer mit: "Eine Plattform würde man State of the Art heute nicht mehr so bauen", die TVthek sei "in die Jahre gekommen". Der ORF werde die TVthek "in den letzten Monaten nicht mehr neu programmieren". (fid, 14.3.2024)