Der Cybertruck von Hersteller Tesla und dessen CEO Elon Musk wird auch als Auto für Ausflüge fernab gut asphaltierter Straßen beworben. Und ganz im Geiste dieser Platzierung kündigte man 2019 bei der Vorstellung des Fahrzeugs auch gleich einen Zeltaufsatz an. Aufgebracht auf der Rückseite soll das Accessoire mit dem Namen "Basecamp" bis zu zwei Menschen Platz für eine komfortable Übernachtung bieten und dabei auch genügend Stauraum für mitgebrachte Ausrüstung lassen.

Ganz billig ist die Campingerweiterung allerdings nicht. Stolze 3.000 Dollar verlangt Tesla von interessierten Kundinnen und Kunden. Nun wurden die ersten Basecamps ausgeliefert – und das öffentliche Feedback mancher Empfänger lässt auf wenig Begeisterung schließen.

Vom Originaldesign ist wenig übrig

Als besonderer Enthusiasmuskiller entpuppt sich dabei das Aussehen des Basecamp. Bei der Vorstellung war dieses als eine Art "Kuppel" visualisiert worden, die passgenau auf der Hinterseite des Cybertruck sitzt, dessen Ästhetik nachahmt und dank transparenten Elementen Licht ins Zelt lässt. Was als finale Version enthüllt und nun ausgeliefert wurde, hat damit nicht mehr viel zu tun. Auch vom aktualisierten Design, das 2023 vorgestellt wurde, weicht es teilweise ab.

Es handelt sich um eine relativ typische Zeltform, der Stoff ist durchgängig in dunkelgrau gehalten. Es gibt mehrere Fensterklappen mit Reißverschluss. Neu im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen ist eine Plane, die sich hinter dem Fahrzeug über Stangen im Boden aufspannen lässt und damit ein kleines Vordach bildet.

Montageerfahrung ist "nicht gerade Premium"

Für die Installation werden Käuferinnen und Käufer angewiesen, eine Werkstatt aufzusuchen, um eine eigene Befestigungsschiene für das Basecamp anbringen zu lassen. Beim Anbringen des Zelts selber müssen die Cybertruckbesitzer schließlich im Blindflug mit Befestigungsschrauben in Einbuchtungen entlang der Ladefläche hantieren. Wenn man dies ein paar mal gemacht hat, sei das zumindest nicht mehr "schrecklich". Die Erfahrung ist aber "nicht gerade Premium", zitiert Electrek einen Nutzer namens "Townbiz", der seine Erfahrungen im Cybertruck Owner's Club dokumentiert hat.

Auch die Befestigungsschienen könne man selbst anbringen, sofern man entweder schwer heben kann oder jemanden hat, der mithilft. Für das Anbringen des Zeltes selbst vermerkt die Anleitung außerdem, dass man das Fahrzeug in den "Tent-Mode" versetzen solle. Doch diesen gibt es aktuell noch gar nicht. Eigentlich soll er dazu dienen, das Zelt mithilfe der hydraulischen Federung des Cybertrucks horizontal auszurichten, wenn dieser auf unebenem Untergrund steht.

Tesla Cybertruck Basecamp
geartakes

Positives Fazit, aber keine Kaufempfehlung

Er lobt Basecamp dafür, dass auch bei verstautem Zelt genug Platz für Ausrüstung vorhanden ist. Doch während der Aufbau einigermaßen flott vonstatten geht, entpuppt sich der Abbau als deutlich mühsamer und gerade das Verstauen des Zeltes in seiner Hülle sei "frustrierend". Dennoch fällt Townbiz ein positives Gesamtresümee. Der Zeltaufsatz sei "toll und brillant" in vielerlei Hinsicht, in manchen Aspekten aber fehlerhaft, so wie auch das Auto selbst.

Allerdings relativiert er dieses Fazit wieder. Er sei sich nicht sicher, ob die positiven Aspekte stärker wiegen als die negativen, zumal er das Basecamp bisher nur einmal komplett auf- und abgebaut hat und dem noch fehlenden Tent-Mode große Bedeutung zukomme. In einem Folgebeitrag entschied er sich schließlich gegen eine Kaufempfehlung, wenn man nicht unbedingt ein aufs Auto montierbares Zelt haben muss. Auch wenn er selbst den Zeltaufsatz gut findet, erinnert er daran, dass man für 3.000 Dollar auch sehr gute, konventionelle Zeltausrüstung erwerben kann. (gpi, 11.3.2024)