Die Konkurrenz aus dem Internet ist groß. Daher wollen Geschäfte auf der ganzen Welt ihren Kundinnen und Kunden mehr bieten als Einkaufsmöglichkeiten. Sie überlegen sich kreative Ladenkonzepte und sorgen für eine ungewöhnliche Innenarchitektur. Das Buch "Schöne Geschäfte" aus dem Gestalten-Verlag zeigt einige besondere Beispiele.

Dolce & Gabbana Shop
Das Geschäft von Dolce & Gabbana in Rom.
Nodal & Antoine Huot/antoinebuot.com

Ein digitales Fresko ziert die Decken und Wände des Geschäfts der Luxusmodemarke Dolce & Gabbana in Rom. Die Malereien sind einem Werk des österreichischen Malers Paul Troger nachempfunden. Ein raumhoher Spiegel auf einer der Seitenwände lässt den Raum wie eine große Kuppel wirken. Das Geschäft befindet sich in einem Palazzo aus dem 16. Jahrhundert, die Innenräume wurden vom Architekturbüro Carbondale gestaltet.

SIP ‘N’ SMOKE Shop
Cannabisshop Sip 'n' Smoke in Toronto.
Alex Lysakowski /alexlysakowskiphoto.com

Was aussieht wie eine Cafeteria oder ein amerikanisches Diner, ist der Express-Shop Sip 'n' Smoke der Cannabis-Einzelhandelsmarke Superette in Toronto, Kanada – wo der Konsum von Cannabis für den Freizeitgebrauch legal ist. Verkauft werden vor allem Pre-Rolls, also fertig gedrehte Joints, sowie Getränke. Man schnappt sich ein Tablett und reiht sich an der Theke in die Schlange ein – eben wie in einer Cafeteria.

O’Flower in Hwaseong, Südkorea
Der Blumenladen O'Flower in Hwaseong, Südkorea.
Yongjoon Choi/@___yjc

O'Flower heißt die erste Niederlassung des südkoreanischen Onlineblumenhändlers Okkot in Hwaseong. In "Schöne Geschäfte" wird die Ästhetik des Ladens beschrieben als "irgendwo zwischen Labor und Spaceshuttle". Das Architekturbüro Plainoddity mit Sitz in Seoul hat ihn entworfen.

Gavello Nel Blu Shop
Schmuckgeschäft Gavello Nel Blu, Mykonos.
Gavriil Papadiotis

Farblich passt das Schmuckgeschäft Gavello Nel Blu der Marke Gavello perfekt zur Destination: Mykonos. Entworfen wurde das ungewöhnliche Konzept vom Atelier Saint of Athens aus Athen. Das Ziel war, den Laden dem Inneren eines Pools ähneln zu lassen, was zweifelsfrei gelungen ist. Selbst Wasserbälle, Handtuchhalter und eine Poolleiter sind Teil des Interieurs.

À LA MÈRE DE FAMILLE Shop
Das Schokoladengeschäft À la Mère de Famille in Paris.
Alexandre Guirkinger/ Courtesy of À la Mère de Famille

À la Mère de Famille in Montmartre gibt es seit 250 Jahren, der Laden ist eine Institution. Das älteste Schokoladengeschäft der Stadt erinnert mit seinen dunklen Holzregalen, gemusterten Fliesen und Hängeleuchten an das späte 19. Jahrhundert in Paris. Gläser, Schubladen und Pralinenschachteln sind allesamt handbeschriftet und verleihen dem altehrwürdigen Geschäft einen besonderen Charme.

Cover Gute Geschäfte
Das Buch "Gute Geschäfte" ist im Gestalten-Verlag erschienen.
Gestalten-Verlag

Diese und 40 weitere Geschäfte aus der ganzen Welt, etwa auch ein Spezialitätengeschäft im spanischen Granada (siehe Coverbild), werden in dem Buch vorgestellt. Die meisten davon sind unabhängig, und viele werden direkt von ihren Inhaberinnen und Inhabern geführt. Diese sehen ihre Läden nicht nur als Orte, an denen Geschäfte gemacht werden, sondern als Beiträge zum sozialen Zusammenhalt in den jeweiligen Vierteln. Ein gelungener Schritt, dem Onlinehandel zumindest etwas entgegenzusetzen. (Bernadette Redl, 7.1.2024)