Umgeben von Industriehallen, Gewerbebauten, Parkplätzen und einer zweispurigen Autobahnauffahrt ist der Standort des neuen B&B Hotels nicht gerade der Inbegriff eines Urlaubsparadieses. Doch die Lage auf dem ehemaligen Kika-Areal punktet durch einen besonderen Wettbewerbsvorteil: die Nähe zu etwa 390 Unternehmen mit über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Neues Hotel in Wiener Neudorf
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Michael Hierner

Während sich die Gebäude im Umfeld vorwiegend in die Breite ausdehnen, wurden die einzelnen Funktionen des fünfstöckigen Hotels bewusst in die Höhe gestapelt. Im Sockel befindet sich ein Restaurant, darüber die Rezeption, ein Frühstücksraum sowie eine Terrasse. Die oberen vier Stockwerke beherbergen insgesamt 104 Hotelzimmer in unterschiedlichen Variationen.

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Die Gestaltung des knapp 13 Millionen Euro teuren Projekts stammt vom Wiener Architekturbüro Zechner & Zechner. Bewusst betont wurden die wortwörtlich "herausragenden" Betonplatten der oberen vier Etagen. Diese werden im Eingangsbereich durch schräge Stützen getragen. Jedes Stockwerk hat drei Flügel, welche in der Mitte durch einen zentralen Kern verbunden sind.

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Geführt wird das Hotel von der französischen Gruppe B&B Hotels. Diese betreibt über 600 Hotels in 14 Ländern – darunter auch acht in Österreich. Der Preis für eine Nächtigung liegt bei etwa 73 Euro. Neben dem Frühstücksraum mit Buffet gibt es auch eine Lounge sowie eine Bar an der Rezeption. Errichtet wurde das Gebäude übrigens von der Wiener Mamma Group.

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Die eher dunkle Gestaltung der Hotelzimmer ist konzernweit genormt und orientiert sich an anderen B&B Hotels. Blickdichte Vorhänge und Fenster mit einer guten Schallisolierung sollen vergessen lassen, dass sich in unmittelbarer Nähe des Hotels die stark befahrene Südautobahn A2 befindet.

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Wie weit die Betonplatten auskragen, zeigt ein Blick aus dem Fenster. Fast hat man das Gefühl, auf einen unfertigen Balkon ohne Brüstung zu blicken. Neben einem Autobahnkleeblatt kann man von hier aus auch die Skyline Wiens sehen. Deutlich sichtbar sind etwa die nur zehn Kilometer Luftlinie entfernten Twin-Towers am Wienerberg.

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Je nach Blickwinkel erzeugen die überhängenden Geschoßdecken ein variantenreiches Erscheinungsbild. Der skulpturale Effekt wird außerdem durch verschiedene Winkel und abgerundete Kanten verstärkt. Doch die "herausragenden" Betonelemente haben auch einen praktischen Nutzen: Sie sorgen für einen partiellen Sonnenschutz in den Hotelzimmern.

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Bereits kurz nach der Eröffnung war die Auslastung des Hotels mit über 80 Prozent laut Unternehmensangaben außergewöhnlich gut. Viele der Gäste stammen aus dem Geschäftstourismus – darunter finden sich aber auch Urlaubstouristen, die Wiener Neudorf, Mödling oder Laxenburg besuchen möchten. (Michael Hierner, 28.9.2023)

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