Madrid – Vor den Kanarischen Inseln haben spanische Rettungskräfte nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden mindestens 350 Menschen von fünf Schiffen gerettet. In der Nähe der Insel Lanzarote habe die Küstenwache 53 Menschen "in gutem Zustand" geborgen, teilte ein Rettungsdienst am Donnerstag auf Twitter mit. Weitere 61 Personen, darunter eine Mutter und ihr Baby, seien in der Nähe der Insel Gran Canaria gerettet worden.

Ein drittes Boot mit 54 Migranten an Bord sei am Donnerstagmorgen ebenfalls nahe Lanzarote abgefangen worden, teilten die Rettungskräfte mit. Am Nachmittag wurden Menschen von zwei weiteren Booten gerettet. Das erste wurde vor der Insel El Hierro mit 121 Menschen an Bord gestoppt, darunter sechs Frauen und vier Kinder, die überwiegend aus Ländern südlich der Sahara kamen. Auf dem zweiten Boot befanden sich 61 Menschen, ihr Schlauchboot wurde 13 Kilometer vor Gran Canaria entdeckt.

Die geretteten 54 Migranten auf Lanzarote.
Die geretteten 54 Migranten auf Lanzarote.
EPA/Adriel Perdomo

Am Mittwoch waren ein minderjähriges Kind und ein Mann tot geborgen worden, wie spanische Rettungskräfte der Nachrichtenagentur AFP mitteilten. Ihre Leichen wurden rund 160 Kilometer südöstlich von Gran Canaria entdeckt.

Die marokkanische Küstenwache rettete am Mittwoch 24 Menschen, wie die spanische Küstenwache mitteilte. Wie viele Menschen vermisst würden, sei unklar. Nach Angaben der Organisation Caminando Fronteras, die Bootsflüchtlinge unterstützt und in Notlagen hilft, starben 39 Menschen.

Die Migrationsroute von Westafrika über den Atlantischen Ozean zu den Kanarischen Inseln hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Atlantik ist bekannt für seine starken Strömungen.

Mehr als 11.200 Menschen sind laut Caminando Fronteras seit 2018 bei dem Versuch gestorben oder verschwunden, Spanien über den Seeweg zu erreichen. (APA, 23.6.2023)