Die "transparente, globale Kryptowährung" soll nie wirklich existiert haben.

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"Nehmen sie an der Finanzrevolution teil" – mit diesen Worten wirbt Onecoin auf seiner Homepage für "die erste transparente, globale Kryptowährung für alle". Dort finden sich auch zahlreich Schlagworte wie "Sicherheit" und "Vertrauen". Letzteres könnten Kunden des Unternehmens allerdings bald verlieren. Denn sein Chef wurde kürzlich in den USA festgenommen.

Die Staatsanwälte werfen dem Bulgaren Konstantin Ignatov vor, mit Onecoin ein "Multimilliarden-Pyramidenspiel" aufgezogen zu haben, wie in einer Aussendung des Justizministeriums nachzulesen ist. Man brachte Leute dazu, Onecoin-Pakete zu kaufen, manipulierte Preise, während hinter den Coins die behauptete "private Blockchain" nicht existiert haben soll. Den Anlegern wurden Fake-Coins übermittelt.

"Hat nur in der Fantasie ihrer Erfinder existiert"

"Wir gehen davon aus, dass Onecoin eine Kryptowährung war, die nur in der Fantasie ihrer Erfinder (…) existiert hat. Im Gegensatz zu authentischer Kryptowährung, die einen Einblick in die Transaktionen der Investoren erlaubt, hatte Onecoin keinen realen Wert", kommentiert das FBI das Ergebnis der weltweiten Ermittlungen.

Versprochen hat man den Käufern hohe Gewinne bei minimalem Risiko. Damit soll die Firma alleine zwischen 2014 und 2016 einen Umsatz von 3,4 Milliarden und Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro) erwirtschaftet haben. Den Beteiligten drohen hohe Strafen.

Jahrelange Haft droht

Ignatov selbst könnte bei einem Schuldspruch bis zu 20 Jahre lang ins Gefängnis müssen. Gegen seine Schwester und Onecoin-Gründerin, Ruja Ignatova, die untergetaucht ist, liegen gleich fünf Anklagepunkte vor, die jeweils einen Strafrahmen zwischen bis zu fünf und 20 Jahren aufweisen. Ein dritter Angeklagter, Mark Scott, wird wiederum der Geldwäsche von über 400 Millionen Dollar bezichtigt. (red, 11.03.2019)